Kapfenberg - Der ACstyria Automobilcluster veranstaltete gestern zum zweiten Mal seine Zukunftskonferenz "Future of Mobility" auf der Burg Oberkapfenberg. Vor mehr als 100 Mitgliedern des ACstyria formulierte Landesrat Christian Buchmann das steirische Ziel, "im Jahr 2010 die F&E-Quote auf vier Prozent zu steigern." Stratege Ralf Kalmbach (Roland Berger) erläuterte in der Studie 2020 die Zukunft der Mobilität aus seiner Sicht. Jost Bernasch sprach von den Stärken des Kompetenzzentrums K2-Mobility als geeignetes Instrument, um zukünftigen Herausforderungen zu begegnen. Eingebettet war die Konferenz in die "AUTOCONTACT", einem Forum des ACstyria, um den inneren Zusammenhalt aller Gruppen innerhalb des Clusters weiter zu entwickeln und zu festigen.
Die größten steirischen Stärkefelder sind in Clustern und Netzwerken organisiert und veranstalten jährlich "Zukunftskonferenzen". Ziel dieser Konferenzen ist es, die Mitglieder über aktuelle bzw. visionäre Trends zu informieren. Der größte Cluster in der Steiermark ist der Automobilcluster, der seit seiner Gründung international für Aufsehen sorgt und die Aufmerksamkeit auf den Wirtschaftsstandort Steiermark lenkt. Der ACstyria Automobilcluster mit seinem großen Potenzial ist ein hervorragendes Beispiel für den Erfolg des Wirtschaftsstandortes Steiermark. Die mehr als 180 Partnerbetriebe des ACstyria umfassen rund 46.000 MitarbeiterInnen, die mehr als 11 Milliarden Euro Umsatz im Jahr erwirtschaften.
Die Wirtschaftsstrategie des Landes Steiermark trägt den Titel "Innovation serienmäßig" und entwickelt den Wirtschaftsstandort entlang von strategischen Leitlinien in den steirischen Stärkefeldern wie dem Automobilbereich. Wie Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann erklärte, liege die Kraft des Autoclusters in der Steiermark in seiner Zusammensetzung aus kleinen und großen Unternehmen, aus produzierenden Betrieben und High-Tech-Schmieden. Nicht wegzudenken sei in diesem Zusammenhang das Forschungs-Know-How der Grazer Technischen Universität. Diese einzigartige Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft werde vom Wirtschaftsressort des Landes forciert. Im Vorjahr wurde dieses Engagement von Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Hand mit der Zuerkennung von zwei sogenannten K2-Kompetenzzentren belohnt!
"Automobil 2020"
Explodierende Kraftstoffpreise, Umweltverschmutzung und sinkende Kaufkraft stellen OEM's und Zulieferer vor große Herausforderungen. Ralf Kalmbach von Roland Berger Stategy Consultants zeichnete ein anschauliches Bild über die Mobilität in der Zukunft und gab in seiner Studie einen aufschlussreichen Ausblick auf die Mobilität im Jahr 2020.
Der automotiven Welt steht in den nächsten Jahren eine gewaltige Verschiebung der Kräfteverhältnisse bevor: Laut Kalmbach rückt der klassische Verbrennungsmotor in den Hintergrund. Zulieferer beherrschen neue Techniken und bekommen dadurch mehr Gewicht. Zusätzlich drängen Automobilhersteller aus China und Indien mit Low-Cost-Fahrzeugen auf den europäischen Markt und intensivieren den Wettbewerb. Für Kalmbach können nur diejenigen Gewinner sein, die die strategische Kontrolle über die Wertschöpfungskette haben.
Einen wesentlichen Vorteil für den Cluster sieht Kalmbach in der Vernetzung unterschiedlichster Kompetenzen mit Hochschulen, Forschungspartnern und Leitbetrieben. "Dadurch kann der Cluster viel mehr erreichen als ein einzelnes Unternehmen, darin liegt sein entscheidender Mehrwert."
"Virtuelle Tools der Zukunft"
Während Ralf Kalmbach zum Teil provokante Fragen aufwarf, präsentierte Jost Bernasch am Beispiel des Kompetenzzentrums K2-Mobility die einzigartige Exzellenz dieses vernetzten Konstrukts. Ziel des Kompetenzzentrums ist es, neue wissenschaftliche Methoden und Verfahren zu entwickeln, um die "Gesamtoptimierung des Fahrzeuges" zu realisieren. Als besondere Stärke auch in Hinblick auf die internationale Konkurrenz bewertete Bernasch die hoch spezialisierten Zulieferfirmen sowie international agierende Unternehmen wie Audi, BMW, Daimler-Chrysler, Porsche, MAN Nutzfahrzeuge oder AVL und Magna, die rund um den Automobilcluster Steiermark und den Universitätsstandort Graz angesiedelt sind.